Mittwoch, 11. November 2015

Trockenflüsse und Wüstenelefanten

Nach unseren zwei Tagen im Nationalpark, sind wir vier (also Angie, Phil und wir) nach Opuwo (Kaokoland Namibia) gefahren, um in der Stadt unsere Vorräte aufzustocken. Alle Boxen und Kanister waren beim verlassen der Stadt bis unters Dach voll und so konnte unsere Reise in die Trockenflüsse Hoarusib und Hoanib los gehen. Wieviel Zeit wir dort verbringen oder wie lange wir brauchen werden, um in Sesfontaine anzukommen, wissen wir nicht.

Über die D3707 gehts los Richtung Flussbett. Die Straße ist sehr schlecht und hier oben im Norden von Namibia scheint auch niemand viel Interesse daran zu haben, sie wieder in Stand zu setzen. Da es schon spät ist, schlagen wir uns für die erste Nacht einfach in die Büsche und schlafen dort.

Hoarusib River

Am nächsten Morgen geht es dann los. Was wir uns von den Tagen hier erwarten?...Fahrspaß, unberührte Landschaft, wenig Menschen, Wüstenelefanten und auch sonst viele andere Tiere. Auf Fahrspaß mussten wir nicht lange warten, die Einfahrt zum Fluß war schon nicht leicht zu finden und das Flussbett selbst besteht aus Sand, Felsen und vielen Bäumen, bzw. Treibholz. Also Luft aus den Reifen lassen, Allrad rein, Walkytalky an und los.



Jede Nacht ein tolles Bushcamp.



Skorpion im Camp

An einem Morgen ist dieser Skorpion aus dem Gebüsch neben unserem Auto gekommen und aufgeregt umhergelaufen. Er hat sich wohl gestört gefühlt von uns. Andreas und Phil haben es geschafft ihn sanft mit unserer Schaufel einzufangen und so konnten wir ihn in unserer Fußwaschwanne begutachten. Oh man ist der hässlich und groß. Nachts hatte Andreas schon was laufen sehen als wir ins Auto geschlupft sind. Zum Glück ist keiner von uns ausversehen drauf getreten.



Über 30 Giraffen

Elefanten haben wir die vier Tage im Flußbett nicht gefunden, obwohl wir fast nichts gemacht haben außer ausspähen und Tierspuren verfolgen. Belohnt wurde unsere Fahrt aber doch, denn wir haben eine riesige große Gruppe von Giraffen gefunden. Das ist schon sehr beeindruckend sie so im Pulk anzutreffen. Wir haben uns viel Zeit gommen sie zu beobachten.



Gesucht - Gefunden: Wüstenelefant!

Von einem Berg aus, kurz vor unserem Ziel Purros, ein kleiner Ort mit einer netten Campsite, haben wir ihn dann doch gefunden. Vom Auto aus konnten wir ihm dann beim fressen zusehen. Seht selbst...




Backen im Impro-Ofen

Im Purros Camp haben wir einen halben Pausentag damit verbracht, Wäsche zu waschen, zu duschen und Andreas hat der Gruppe einen Ofen gebaut. Unser letztes Brot war an diesem Morgen ausgegangen bzw verschimmelt und so hatte ich die Idee ein Brot zu backen. Daraus wurde aber mehr.
Leider scheiterte mein Versuch kläglich und aus dem Brot wurde ein winzig kleines hartes Baguette. Nicht schön :-(



Unsere Mehlvorräte hab ich lieber an Angie gegeben. Ihr Brot war deulich schmackhafter als meins. Andreas Ofen war so super gut, dass wir alle zusammen angefangen haben zu träumen und zu spinnen, wie schön doch eine Pizza wär. Tomatensauce haben wir reichlich, Oliven und Thunfisch sowieso und Angie hat sogar noch etwas Käse aus der Kühlung gezaubert. Und so gab es zum Abendessen zwei tolle Pizzen. Bo was ein Genuß.



Der Abschied vom Camp fiel etwas schwer, denn nachts war ein durstiger Elefant bei unserem Bad gewesen, um zu trinken. Da waren die beiden Jungs, Andreas und Phil natürlich Feuer und Flamme. Am liebsten hätten sie noch drei Wochen hier verbracht, um auf die Rückkehr des Giganten zu warten.
Der Gute war echt clever, so hat er doch die Leitung ganz geschickt auseinander gezogen und den Schlauch vom Faß, wo das Wasser drin ist, einfach als Strohhalm benutzt. Das ganze ließ sich noch in der Nacht reparieren, aber der Wasserverlust ist dem guten Max vom Camp am nächsten Morgen dann doch sofort aufgefallen. Schon krass wenn keine 10 Meter vom Auto, in völliger Dunkelheit ein solcher Kollos sein Unwesen treibt. Auf die Taschenlampe der Männer war er nicht so gut zu sprechen. :-) Angie und ich sassen lieber in den Autos und haben gespannt beobachtet und gelauscht.

Camp und Flugzeugwrack bei Purros

Warum bei Purros dieses Flugzeugwrack liegt, konnten wir nicht raus finden. Das andere Foto zeigt unser Camp. Wir haben uns alle vier sofort in die gigantisch hohen und schattenspendende Bäume verliebt.



Gamedrive

Weiter durch den Fluß, immer auf der Suche nach Tieren oder Spuren.



Mal wird es eng oder es geht hoch hinaus.



Oder wir stehen einfach nur doof da und schauen in die Gegend :-)



Im Hoanib, dem nächsten Flussbett, haben wir dann wieder Glück und zwar mehrfach. Wüstenelefanten, die doch so selten sein sollen und schwer zu finden sind. Oh was für ein Geschenk.



Der Abschluß dieser tollen Tour, ist dann die kleine Panne am Iveco. Der geht mit einem Mal am Hang einfach aus. Kein guter Ort um was zu reparieren. Wir wollten hier auf den kleinen Hügel "flüchten", weil von rechts ca 20 Elefanten durchs Flussbett kommen, denen wir nicht den Weg versperren wollten. Der Schaden am Iveco ist, nachdem wir uns die vorbei ziehenden Elefanten angesehen haben ;-), schnell behoben und wir entscheiden die Nacht hier zu verbringen. Das weisse Auto links, im letzten Bild, zeigt eine Filmcrew die die Wüstenelefanten gefilmt hat. Dem Equipment nach nehmen wir an, dass sie von National Geographic kamen.



Da es so windig ist muß ich im Auto kochen, Andreas checkt die Lage am Wasserloch hinter uns und Phil sondiert die Lage im Flußbett...man weiß nie wer da als nächstet de Weges kommt.



Tschüss Hoanib, es war schön

1 Kommentar:

  1. Beeindruckende und schöne Bilder,der Skorpion bei näherer Betrachtung echt eklig geschüttelt hat es mich aber doch ein beeindruckendes Exemplar.Eure Pizza mh lecker sieht sie aus wie vom Italiener.

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