Samstag, 25. Juli 2015

1000 Männer und 500 Frauen

Lac Rose oder auch Lac Retba... Hier endete bis vor einigen Jahren noch die Rallye Paris Dakar. Heute ist er Salzabbaugebiet und es tümmeln sich eine Menge Souvenirhändler und Führer um den See. Viele verlassene / verwahrloste Hotel- und Bungalowanlagen grenzen an den See. Leider bleiben die Touristen wohl wegen der schwindenden Popularität aus und es lohnt sich nicht noch zu investieren, seitdem die Rallye in Südamerika statt findet.



Seinen Namen hat der See aufgrund des hohen Anteils an Cyanobakterien, die besonders im Sonnenuntergang und der trockenen Zeit, den See rot schimmern lassen. Der See ist mit 380g/l Salz sehr salzhaltig und man kann genau wie auf dem toten Meer auf dem Wasser schwimmen. Er hat heute eine Größe von 3 Quadratkilometern und liegt nur 2 km vom Meer entfernt. Ein Mann erzählt uns das der See 1,5 m tief ist und darunter eine 1,5 m dicke Schicht Salz liegt.



1000 Männer und 500 Frauen holen tagtäglich Salz aus dem See und schütten es auf der Süd-Seite zu großen Haufen auf. Dort kann das Salz trocknen, wird in Säcke verpackt und abtransportiert. Alles hier ist Handarbeit. Das heißt die Männer fahren mit ihren Booten, Pirogen, auf den See hinaus und schöpfen das Salz mit einem grob gewebten Korb ab und befüllen ihr Boot solange bis es ziemlich tief im Wasser liegt. Die Männer stehen dafür im Wasser und sind dem Salzwasser und der erbarmungslos Sonne den ganzen Tag ausgesetzt. An Land kommen dann die Frauen mit größeren Eimern und entladen die Boote. Die Männer füllen am Ufer die Eimer und die Frauen tragen sie auf dem Kopf weg, oft bilden sie eine Kette um sich den Weg zu verkürzen. Ich habe einen der Träger gefragt wie schwer so ein Eimer sein mag, er meinte um die 40 kg. Unfassbar denn es ist noch Vormittag und unerträglich heiß. Dieser schweren Arbeit den ganzen Tag nachzugehen ist für uns unvorstellbar. Sogar eine Schwangere trägt mit einem Lächeln im Gesicht ihre Eimer hin und her, und bietet mir an ihn doch auch einmal zu tragen. Ich muss abwinken, denn mir ist die Sonne schon etwas zu Kopf gestiegen. Unfassbar wenn man sich überlegt das ein Teil vom schwer erarbeiteten Salz nach Deutschland exportiert wird, nur um dann dort beim Winterdienst eingesetzt zu werden...





Nach ein bissi rumheizen in den Dünen zwischen See und Meer, kommt uns der Schatten zum Luft auffüllen grade recht. Dieser Baobab steht länger als die Mauer und hat sich seinen Weg gesucht. Dagegen sieht Matatu echt klein aus....

3 Kommentare:

  1. Schon krass wie hart manche Menschen leben,wir haben ja auch schon einiges auf unseren Reisen gesehen,aber ich glaube die sind trotzdem zufrieden.Aber so denkt man auch mal wieder nach und schätzt sein eigenes Leben in Deutschland wieder mehr.Ich finde es toll auf diese Art an Euren Reiseerlebnissen und Abenteuern teil zu haben.

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  2. Zwei die das Hamsterrad verließen um die Welt zu erLEBEN.
    Richtig so!
    Mareike, weiterhin viele tolle Erlebnisse und alles Glück der Welt für euch zwei!
    Ganz liebe Grüße, Mario
    (Ya know?)

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  3. Wow...ihr seid ja schon ganz schön weit. Wie ich auf der Karte sehe ist der Senegal schon in Reichweite. Wir denken an euch!

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